Gestern am Abend gab es ein schreckliches Attentat in Wien. Wer noch irgendwas aushält, mag dieses Artikel von der Zeitung Falter dazu lesen.
Über 15.000 Erkrankte und 103 Tote gestern, das wären fast drei Busse voller Menschen. Wäre da ein Unglück passiert, hätte man schon längst Schweigeminuten im Land abgehalten und Schilder mit WARUM? da stehen. Sie sterben einfach so.
Und unsere Medien beschäftigen sich mit dem wirtschaftlichen Ausfall des Lockdowns. Und dem doofen Herrn Merz, der, wenn alles dumm kommt, noch CDU-Vorsitzender wird und Kanzlerkandidat.
Tief in meiner Seele bin ich Botanikerin. Diese Wesen, die ganz langsam vor sich hin wachsen, kaum einem was zuleide tun und von den meisten heterotrophen Organismen als Nahrung betrachtet werden, haben es mir angetan. So rührt mich sehr der Schutz der Botanik durch Graffiti. Wahrnehmen, dass da etwas lebt, leben darf und einen Namen hat.
Gestern beim Bügeln habe ich mich mit Melania Trump beschäftigt. Ich dachte, bevor sie nur noch eine Fußnote der Geschichte ist, ist es vielleicht ganz interessant zu erfahren, wie man es schafft, einfach nur Puppe zu werden. Eigentlich erfährt man es im Film auch nicht, aber klar wird, welches Männerbild zu welchem Frauenbild passt. Und dass die Republikanerfrauen alle ähnlich aussehen müssen: sie tragen hohe Schuhe und enge Röcke, damit sie nicht fliehen können. Das ist natürlich meine Interpretation. Beim Film habe ich ein paar Mal gedacht: Renn, Melania, rennt!
Hier geht es zur ARTE-Dokumentation über Melania Trump. Ich gebe zu, dass das ganze Wahltheater nicht mehr aushalte. Und jedes Land irgendwie den Chef hat, den es auch verdient hat.
So hat Neuseeland wohl Jacinda Ardern verdient und wiedergewählt, eine einfühlsame und kluge Frau, die das Land nach dem Attentat in Christchurch versöhnt und sich um die Opfer nicht um die Täter kümmerte. So hat ihre Coronapolitik das Land nahezu frei von Codvid 19 gehalten. Und sie hat gestern Nanaia Mahuta zur Außenministern ernannt, sie ist Maori. Darauf einen unglaublich beeindruckenden Haka.
(Vielleicht hilft er auch bei der Wahl heute in den USA)
Jetzt lese ich hier erstmal die letzte Woche nach. Gerade ist so viel los, dass ich nicht dazu kam.
Nein, ich glaube, mit Melania Trump muss man kein Mitleid haben. Selbstgewähltes Schicksal. Ausserdem glaube ich, sie ist genauso boshaft und geschmacklos wie ihr Mann. Wenn ich nur an die Jacke denke, die sie trug, als sie ein Flüchtlingscamp besuchte. Die Beiden haben sich verdient.
Die Jacke zeigte Verachtung. Also stimmt es, dass diese Frau so herzlos ist wie der Gatte.