Corona 285

Schlafen bis Impfung.
Schön wäre es ja. Langsam entwickelt sich bei mir Galgenhumor.
Heute habe ich mit dem nächsten Genesenden gesprochen. Es ist blaß um die Nase und dünner geworden. Nein, Atemnot hat er nicht. Allerdings will er erste ein EKG machen lassen, bevor es wieder auf‘s Rad steigt.
Ansonsten ist heute die höchste Todesrate in Deutschland, die es je gab. Von den Werten her haben wir jetzt amerikanische Verhältnisse.
Hoffe nur, dass es über Weihnachten gut geht. Die Hausärzte sind in Urlaub, das Krankenhaus schwach besetzt.
Telefonat aus der Schweiz klingt gruselig: wir haben keine Coronastation mehr, wir sind ein Coronakrankenhaus.
Und eine Bekannte berichtet über die Viedokonferenz mit ihren Schülern: eine meldet sich von den Malediven.

„Wißt ihr noch vom vor’gen Jahr,
wie’s am Weihnachtsabend war?“
Oh ja, wenn wir gewusst hätten, was kommt, hätten wir bestimmt umgedreht und hätten 2019 nochmals genommen.

Morgen Kinder, wird‘s was geben…
Hier singt Peter Alexander. Ich mag ja Österreichisch sehr sehr gerne. Der Text ist allerdings modernisiert.

Noch eines mit Blick auf den morgigen Tag: Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Wussten Sie, dass es von Hoffmann von Fallersleben ist? Dieser hat den Text zur Deutschen Nationalhymne verfasst, auf Helgoland.
Wolfgang Petry und Heintje erspare ich Ihnen heute. Dafür gibt es eine weitere Runde Unheilig, sogar mit dem Originaltext.

2 Gedanken zu “Corona 285

  1. Ach, da sagen Sie was – ein Winterschlaf wäre genau richtig gerade.
    Ich hoffe auch, dass sich die Menschen zurücknehmen und Weihnachten die Pandemie nicht noch befeuert (aus Gründen hege ich jedoch Zweifel). Meine Gedanken sind bei den Menschen, die kein Weihnachten haben und sich stattdessen um Schwerstkranke kümmern.

    285 Einträge! Vielen Dank für das Tagebuch, für all Ihre Mühe, Geduld und Beharrlichkeit, die darin steckt. Irgendwie auch eine Art Widerstand, oder?
    Ich wünsche Ihnen frohe Feiertage, bleiben Sie gesund.

    • Danke sehr, ja, ich mache das gerne. Über meine Motive habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Und ich glaube, es ist ein gerüttelt Maß an Bockigkeit dabei. Ich will nicht aufgeben. Ich lehne mich gegen den Irrsinn und die Hoffnungslosigkeit auf. Mehr kann ich nicht tun. Besser kann ich es auch nicht.
      Die Menschen, die jetzt mit den Schwerkranken arbeiten, sind zu bewundern. Aber das hilft ihnen wenig. Ihre Arbeitsbedingungen müssen besser werden, der Beruf attraktiver. Wir brauchen sie.

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