Corona 388

Herr Lauterbach wünscht sich eine liebevolle Frau. Zumindest sagt das die Bunte. Sei es ihm gegönnt.

Ansonsten steppt hier der Bär. Ach, was will ich sagen, das ist anderswo sicher nicht anders.
Ein bißchen freut es mich, dass hier in den Einrichtungen die Nichtgeimpften jeden Tag getestet werden sollen. Die ersten Reisenden nach Mallorca werden interviewt. „Wir sind froh, dass es endlich wieder erlaubt ist.“ Bin gespannt, wie ihnen das Krankenhaus in Palma gefällt. Ja, ich weiß, das Wünschen ist stärker als das Denken. Mallorca bereitet sich vor.

Meine Schüler sind so süß. Ich bekommen nette Mails mit guten Wünschen, und von den Abiturienten und Abiturienten tatsächlich Briefe mit Schokolade und Blumen. Ich bin so gerührt! Diese Zeiten zeigen, dass alles nichts ist ohne Menschen.

Beim Einkaufen steht wieder Security rum und kontrolliert die Eingänge. Jeder Kunde muss einen Wagen nehmen. Man soll nur noch alleine einkaufen gehen. Es gibt wieder Ballett, man weicht sich elegant aus und macht einen großen Bogen um andere. Ich halte noch die Luft an, wenn ich an jemandem vorbei gehe.

Es werden immer mehr:
https://twitter.com/simongerman600/status/1375555684457193478?s=21

Ich weiß nicht mehr, was ich heute gemacht habe. Schreibtisch, eine abgetauchte Schülerin erreicht, Wäsche entfärbt, einer Kollegin nachtelefoniert. Und beschlossen, für nächstes Jahr eine Klassenfahrt zu organisieren. Den Spass in seinem Leben muss man sich selber machen.

Post aus dem Ministerium am letzten Schultag: in zwei Wochen sind alle in Präsenz, komme, was da wolle. Frau, träum weiter.

22 Gedanken zu “Corona 388

  1. Hab mich an dem fröhlichen Lied erfreut und den Frisuren der (Minne-)Sänger – doch was musste ich da auf der Suche nach weiteren Hits bei Wikipedia lesen?!? Die drei Burschen machten es wie weiland Milli Vanilli 😳😱. Ach schade, aber der Ohrwurm bleibt.

  2. In zwei Wochen alle in Präsenz, komme, was da wolle.
    Ich glaube wirklich, die meinen das ernst und das macht mir ein sehr ungutes Gefühl. Ich bin weder Wissenschaftler, noch Arzt, aber angesichts der Zahlen muss man das vielleicht auch gar nicht sein. Es hieß mal irgendwann im letzten Jahr, die Politik werde sich an der Wissenschaft orientieren. Ach so? Offensichtlich war die zweite Welle nicht schlimm genug – es reicht wohl nicht, immer vorm Kollaps des Gesundheitssystems zu warnen, vllt. kommt das große Erwachen erst, wenn der Fall eintritt.

    • Die Politiker leben in einer Seifenblase. Und denken, ihr Klientel bedienen zu müssen. Dass wir alle aber längst raus sind aus dieser Denke, und alles tun würden, dass es allen gut geht, sehen die nicht.

  3. Ich rechne mit gar keiner Präsenz, nirgends. Bald nach Ostern dürfte die Republik wohl erst mal still stehen.
    Ich bringe momentan keinen Optimismus mehr zustande.

    • Mir fällt der Optimismus auch zunehmend schwerer, dafür wächst mein Unverständnis. Soll doch die Republik mal zwei Wochen stillstehen, aber so richtig. Alles dicht und es arbeitet nur, wer unbedingt systemrelevant ist. Besser die Katastrophe abwenden, als mit ihr weitere Maßnahmen zu begründen.
      Und impfen, von mir aus 24/7.

      Halten Sie durch (mehr kann ich leider nicht bieten).

  4. @arboretum:
    Wenn das tatsächlich stimmt sollte man prüfen, eine Art Bußgeld für geplatzte Termine zu fordern. Ärzte stellen z.T. auch nicht abgesagte Termine in Rechnung.
    Die Einbeziehung der Hausärzte könnte dem Problem vllt. auch entgegenwirken: sollte dort jemand seinen Termin nicht wahrnehmen können oder wollen, weiß der Arzt sicher einen anderen Patienten, der die Dosis bekommen kann.

    Generell zweifle ich aber zunehmend am Verstand der Menschheit. Impfen ist ja sooo gefährlich, aber jeder Depp grillt tonnenweise Billigfleisch und ist bis zur Halskrause tätowiert.

    • Es stimmt tatsächlich. Meine Schwester Rosarium und ihr Ehemann Kaktus bekamen bereits am Mittwoch vom Impfarzt berichtet, dass viele Leute einfach nicht zum vereinbarten Termin kommen und auch nicht absagen. Die beiden hatten als enge Kontaktpersonen von hochbetagten Pflegebedürftigen ihren ersten Impftermin und bekamen AstraZeneca gespritzt. Den Impfstoff hätte ich am Freitag auch bekommen sollen, letztendlich bekam ich aber nach sehr langer Wartezeit einen anderen angeboten. Sie hatten ab Freitagmittag nämlich nur noch die großen Durchstechflaschen von AZ vorrätig und hätten zehn weitere Einzeldosen wegwerfen müssen, um mir eine zu verpassen. Außer mir war aber kein AZ-Impfkandidat zum Termin erschienen. Mir war das nur recht.

      Bei BionTech gibt es das Problem nicht. Da standen alle Leute brav und mit Abstand da und es ging wie am Fließband. Ich hatte genügend Zeit und Gelegenheit, das zu beobachten. Es wurde gleich am Eingang bei der Kontrolle der Terminbestätigung nach Impfstoff sortiert, es gab gelbe und rote Aufkleber. Und Gelb und Rot standen dann auch in getrennten Impfstraßen.

      In den Hausarztpraxen wird es wahrscheinlich Diskussionen geben, weil viele Leute lieber Biontech gespritzt bekommen möchten. Bereits am 16. Februar 2021 berichtete der „Tagesspiegel“: Schlechtes Image von Astrazeneca: Jeder Dritte will lieber auf anderen Impfstoff warten Seither hat sich das öffentliche Image nicht gebessert, ganz im Gegenteil. Von Krisenkommunikation versteht man bei AstraZeneca wohl nicht allzuviel.

      Dass die Hausärzte so lautstark verlangten, ebenfalls gegen Corona impfen zu dürfen, geschah übrigens nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit (es gibt ja gar nicht genügen Impfstoff), sondern hat auch finanzielle Gründe: Für die Erst- und die Zweitimpfung gegen Corona dürfen sie jeweils 20 Euro abrechnen (insgesamt also 40 Euro). Für eine Grippeimpfung gab es 2019 je nach Kassenärztlicher Vereinigung oder Krankenkasse zwischen 7,15 und 9,43 €uro (Quelle: Ärzte-Zeitung).

      Man darf gespannt sein, ob die Priorisierung in den Hausarztpraxen eingehalten und ob ein Unterschied zwischen privat und gesetzlich Versicherten gemacht wird.

      • Es mangelt sehr an der Kommunikation für die Impfstoffe, da haben Sie recht. Es ist eine Menge Geld für vieles andere ausgegeben worden, aber den Leuten zu erklären wofür was gut ist, dafür fehlte die Energie und die Zeit. Die Ärzte handeln durchaus nicht selbstlos. In letzter Zeit bleiben die Patienten weg, die Praxen sind leer, und so sinkt die Anzahl der abgerechneten Punkte. Die anderen Ärzte, die genug zu tun haben, die Onkologen zum Beispiel, haben mehr Punkte. So verscheibt sich das Einkommen. Zu Anfnag bekamen die Ärtze noch Ausgleichszahlungen, jetzt aber nicht mehr. Mit der Freigabe der Impfstoffe für die Hausärzte ist es vorbei mit der Priorisierung. Und die Lieferketten werden schwieriger.

      • Ich bin desillusioniert genug um nicht zu glauben, dass Hausärzte aus purer Nächstenliebe impfen wollen. Letztendlich ist mir das egal, Hauptsache, es wird geimpft. Dass die Priorisierung aufgeweicht wird ist möglich, trotzdem ist jede verimpfte Dosis ein Erfolg. Die Priorisierung ist schon jetzt nicht mehr überall strikt, im Vogtlandkeis z.B. ist sie schon aufgehoben worden.
        Impfstoff ran und los.

      • Impfstoff ran und los.

        Momentan bekommen die dafür ausgewählten Hausarztpraxen 20 Impfdosen proi Woche (oder waren es 22?). Die werden meines Wissens in Fertigspritzen geliefert und können jeweils eine bestimmte Anzahl von Stunden (72 Stunden, wenn ich es richtig in Erinnerung habe) im Kühlschrank aufbewahrt werden. Wobei ich nicht weiß, welcher Impfstoff es ist. Ich tippe aber auf Astra Zeneca, weil das zurzeit ja wie Blei in den Regalen liegt.

      • Es mangelt sehr an der Kommunikation für die Impfstoffe

        Bei Astra Zeneca liegt der Fall noch etwas anders, die haben einen totalen Image-Gau an der Backe. Nicht nur wegen der Thrombosen, sondern schon vorher wegen der fehlenden Daten bei Ü65-Patienten in den Tests, dann die nicht eingehaltenen Lieferzusagen gegenüber der EU, die nach wie vor fehlende Zulassung in den USA (wie ist es inzwischen in der Schweiz?), und nun musste Astra Zeneca noch die Angaben zur Wirksamkeit nach unten korrigieren, weil Experten in den USA darauf hinwiesen, dass AZ mit veralteten Daten gearbeitet hatte.

  5. Mal schauen, womit die deutschen Impfmuffel zu ködern sind (Pizza wird wohl nicht reichen), früher oder später werden wir uns aber auch etwas einfallen lassen müssen. Ich hielte allerdings eine Impfpflicht bei Covid für durchaus angemessen.

    • Impfpflicht, das dürfen Sie aber nicht so laut sagen, ich höre schon das empörte Gekreische.
      Ich bin in der DDR aufgewachsen und von Geburt an gegen alles geimpft worden, was ging, u.a. noch gegen Pocken. Masern gab es in meiner Kindheit gar nicht. Ich möchte hier nichts schönreden oder behaupten, dass damals alles gut und richtig war. Ich bin aber der Meinung, dass die persönliche (Entscheidungs-) Freiheit nicht zu Lasten der Gesundheit anderer gehen darf.
      Impfgegner werde ich auch deshalb nie verstehen.

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