Corona 536

Leverkusen ist bei 124, Flensburg bei 123. Surprise, surprise, Corona halt, die alte Socke.

Der Ministerpräsident des Nachbarbundeslandes, Armin, der Zögerliche, schafft es gerade, die CDU zu versenken. Die neuesten Umfragen zeigen es deutlich. Ich glaube, Frau Merkel wirft im häuslichen Umfeld mit Pflaumenkuchen. Und Helmut Kohl rotiert in seiner eingezäunten Grabesstelle an der Kirchenmauer in Speyer.

Jetzt also doch Afghanistan. Die Nachrichten der letzten Zeit sind so erschreckend! Dabei war es absehbar, was läuft. Die Amerikaner dachten, wenn sie an der Regierung vorbei mit den Taliban Verträge schließen, ist alles gut. Die Verhandlungen von Doha wirken skurril und schräg!
Meine Geschichte mit Afghanistan ist alt, und von Faszination geprägt. Afghanistan wohnte für mich in einem der chicen Hochhäuser südlich von Stuttgart, mit Aufzug. Außen ganz modern wohnte der Geschäftskollege und Freund meines Vaters mit Familie. Dann trat man in die Wohnung und dort war alles anders. An den Wänden hingen Teppiche, auf dem Boden lagen auch welche, manche in mehreren Lagen. Lederne Sitzkissen standen um flache Tische herum. Auf großen Metalltabletts wurde Tee serviert. Der Freund meines Vaters war jahrelang Entwicklungshelfer in Afghanistan gewesen. Die Familie träumte noch ganz lange von diesem Land. Er hatte Landwirtschaft studiert und berichtete von den Anstrengungen, den Boden fruchtbar zu machen. Seine Frau träumte eher vom Leben in der deutschen community und den vielen Angestellten.
Später dann im internationalen Wohnheim traf ich auf ein anderes Afghanistanbild. Als die Russen einmarschierten, gab es die ersten Flüchtlinge. Die Menschen, die da kamen, waren so, wie ich noch niemanden getroffen hatte. Sie nahmen Frauen nicht wahr, und hoben ihre Religion in alle Wolken. Man dürfe einen Christen anlügen und bestehlen, das mache nichts. Das waren die ersten Islamisten meines Lebens. Später dann traf ich immer mal wieder auf Menschen, die später aus Afghanistan geflohen waren. Sie waren genau das Gegenteil. Sie erklärt mir ihr Land, sammelten Spenden und taten zu Hause, was noch ging.
Auf der ARTE Mediathek gibt es Afghanistan, das verwundete Land, in 4 Teilen. Es erklärt so vieles, und tut weh. Afghanistan, das verwundete Land.
Ich konnte die Filme nicht hintereinander schauen und musste immer wieder Pause machen. Wer sowas nicht aushält, lässt es besser. Wer verstehen will, muss aber durch.

Afghanische Musik ist sehr komplex. Mir hat sie mal jemand erklärt, aber ich konnte mir nur wenig merken.
Tabla, die Trommel, und Saiteninstrumente mit unterschiedlicher Anzahl von Saiten.

Eine grobe Erklärung der Musik.
Ich muss zugeben, ich habe wenig Zugang dazu.
Was ich aber mag, ist dieser Gesang von Mohamad Hussein Sarahang.