Corona 307

Die höchste Zahl an Covidtoten wurde heute angegeben, über 1200. Covid ist zur Zeit die häufigste Todesursache in Deutschland. Ja, ich weiß, Empörung nutzt sich ab. Das sind die Toten von den an Weihnachten und davor Infizierten.

Videokonferenzen waren heute nicht möglich, das System war am Ende. So wurde gechattet. Ich fand das viel klarer und übersichtlicher. Fur die Reinkrakeeler natürlich ohne Erfolg.

In den USA nimmt man endlich den Aufstand der Irren ernst. Und schafft die Nationalgarde ran. Die Bilder sind ähnlich verstörend wie die vom 6. Januar.
Bericht aus dem Capitol

Und weil mich zur Zeit das Gefängnis beschäftigt, ich höre wieder true crime podcasts, hier ein Bericht aus dem Knast

Die Champs Elysêes sollen ihre alte Magie zurück bekommen
Sie sollen mal sehr zauberhaft gewesen sein. Mein erster Besuch in den 80igern war sehr enttäuschend. Es war einfach eine Hauptverkehrsstrasse in einer Großstadt. Kein Elysion. Ich hab mich dann auf den Mittelstreifen gestellt und ganz laut das Lied von Joe Dassin gebrüllt. Genutzt hat es nichts.
Hier habe ich schon über diese Prachtstrasse geschrieben.

Joe Dassin, Stiefsohn von Melina Mercouri

https://youtu.be/_r4sBv4m0aI

Corona 306

Corona in Sachsen, lakonisch, berührend, erschreckend .Die Krematorien sind überlastet und die Intensivstationen sind am Anschlag.
Heute wurden fast 20.000 Neuinfektionen und über 1000 Tote gemeldet. Ich fürchte, dass wir das nicht wieder einfangen.

Als Sechsjährige wollte ich Kapitän werden, oder wahlweise Leuchtturmwärter, was mit Meer halt. Es sollte noch lange dauern, bis ich dann tatsächlich ein echtes Meer gesehen habe. Achtzehn Jahre alt war ich und es war das glänzend glatte Mittelmeer bei Portofino. Es gab Erdbeerbecher und einen traumhaften Blick über die Bucht. Das wilde Meer kam dann ein Jahr später in der Bretagne. Und die Liebe ließ nie nach. Im Studium waren es die Meereslebenwesen, jedes mögliche Seminar, jede Exkursion war meine. Später kam dann der Bootsführerschein dazu.
Ein Schiff, und ich bekomme Herzklopfen.
So schaue ich unheimlich gerne Dokumentationen über Meer und drumrum. Hier geht es um das Containerschiff Henneke Rambow. Man lernt immer was. Kein Kapitän weiß nämlich, was in den Containern ist. Es lohnt sich heute kaum noch, im Hafen an Land zu gehen. Und was guckt man auf dem Schiff am Nachmittag? Alte Fischereifilme.

Melina Mercouris„Ein Schiff wird kommen“ ist legendär. Ich habe es schon mal auf Deutsch gepostet. Jetzt die Griechische Fassung.
Sie war ein sehr politischer Mensch umd hat während der Dikatur Griechenland verlassen. Man hat sie ausgebürgert. Daraf sagte sie: „Ich bin als Griechin geboren und werde als Griechin sterben. Herr Pattakos (damaliger griechischer Innenminister) ist als Faschist geboren. Er wird als Faschist sterben.“

Corona 305

In Sachsen sind vier Landkreise pink. Und Berichte über überfüllte Krankenhäuser und überlastete Krematorien häufen sich. Die LänderministerpräsidentInnen machen weiter wie vorher, sie produzieren Durcheinander. Jeder macht was er will. Kaum einer weiß noch, wo er mit wem hin darf.
Mir scheint, sie haben alle ihren Garfield gelesen. „Wenn Du sie nicht überzeugen kannst, verwirre sie!“

Überhaupt : Comics.
Meine ersten waren wohl „Der kleine Nick“.Meine Mutter hat sie mir gekauft. Jetzt erst stelle ich fest, dass sie von Goscinny und Sempé waren. Ich hatte aber mehr Freude an all denen, die in einem alten Koffer von der Nachbarin ins Haus gebracht wurden. Mickey Mouse, Donald Duck und Lucky Luke.
Diese Figuren traf ich im Leben wieder, die aus dem Nick nicht.
Daniel Düsentrieb erklärte mir alle Physiker dieser Welt. U d die Panzerknacker machten mir früh klar, dass es eben kriminelle Energie gibt, die raus will. Kater Carlo und Goofy traf ich in der Menschenwelt dann häufiger, auch als Nachbarn.
Als ich schnell genug lesen konnte, war die Stadtbücherei wichtiger. Dort gab es eben Asterix und Obelix. Die mochten ich sehr, wohnte mit doch eine gewissen gallische Bockigekeit inne. Mir gefiel auch, dass in den Geschichten alle im Dorf toleriert wurden, ob groß, ob klein, ob doof oder stinkig, außer man war Römer. Das ging nicht. Auch erklärten sie landsmannschaftliche Besonderheiten auf das Amüsanteste. Heißes Wasser für Tee und die Strafe für Brot verlieren im Fondue sind immer noch gängig hier
Im Studium war dann Hägar mein Liebling. Unförmig, ignorant und doch immer Beute machend, zog er duch die Lande.
Danach war Schluss. Die Mangas fand ich nett, Superman auch, sie berührten mich aber nicht.
Garfield, der hinterhältige Kater,schon noch etwas.
Siehe oben: verwirre sie.

So, ich habe immer noch Schreibtisch und elendige Videokonferenzen. Das BlueButton Programm, das Rheinland Pfalz in einer Billigversion (sorry! Wir haben kein Geld für sowas) für uns lizensiert hat, lässt es nicht zu, dass mehr als eine Kamera an ist. Dann fliegen laufend Schüler raus, Paul weg, Paul wieder da, Timo und Emily weg, wieder da. So geht es die ganze Zeit. Das Medienportal Omega ist seit zwei Wochen nicht mehr zugänglich. Ansich eine schöne Sache: die Schülerschaft kann die Lehrfilme der Medienzentren online anschauen. Und interaktiv das Wissen überprüfen. Nur eben nicht alle gleichzeitig. Ich übe mich in Geduld.

Musikalisch bin ich gerade in der rumänischen Blase gefangen.
Elema Gheorghe ist eine Popsängerin, die viel Traditionelles mit einbaut. Sie begleitet mich am Schreibtisch, wenn ich versuche mich durch Erbgänge zu wühlen, die Schüler produziert haben.
Sehr schöne Kleider sind das!