Corona 346

Eiskalt ist es draußen. Und ein scharfer Wind weht. Trotzdem ist ein Spaziergang möglich.
Freunde schicken eine Mail. Sonst sind wir bei der Karnevalsfeier bei ihnen im alten Hof. Jedes Jahr. Nur nicht heute.

Im Fernsehen kommt MainzbleibtMainz. Schon als Kinder saßen wir vor dem Fernseher. Meine Vater versäumte keine Sendung. Lebten wir doch in der Diaspora bezüglich der Fasnet. Ernst Neger und Margit Sponheiner, seine Helden.
Er kannte alle Vortragenden mit Namen. Und lachte sich schlapp oder war gerührt. Und später fand ich das alles oberspießig und kleinkariert. Befohlene Fröhlichkeit, pahh!
Mit den Jahren hat sich das geändert. Der rheinische Karneval hat seine alkoholische Seite. Es gibt aber Inseln, die originell und witzig sind, ohne die ganzen organisierten Fröhlichkeitsindustrie.
Die Stunksitzung mag ich ganz gerne.

Heute singt sein Enkel. Und ich bin gerührt.

4 Gedanken zu “Corona 346

  1. Ach – ich wusste nicht, dass MainzbliebtMainz Kindern gefallen konnte. Fasching wurde ich gerne bei meiner Oma geparkt, damit meine Eltern auf Bälle gehen konnten, und Oma liebte diese Sendungen. Und obwohl ich alles fernsehte, was ich durfte (weil fast nichts), langweilte ich mich dabei entsetzlich und griff lieber zum Buch.

    • Ich mochte das Bunte, das Lustige. Meine Umgebung war pietistisch orientiert, alles Freude war des Teufels, oder so ähnlich. Und beide Eltern kamen aus Fasnachtshochburgen ohne viel Satan. Das mochte ich und fand es in dem Mainzer Radau wieder. So denke ich heute.

  2. Ich habe als Kind auch gerne Karneval geguckt, in meiner Erinnerung mit meinen Großeltern. Mainz bleibt Mainz war auch dabei, obwohl ich keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Sendungen machte. (Oder gab es am Ende nur die eine?)

    • Es gab mal zwei. Mainz bleibt Mainz, und Mainz, wie es singt und lacht. Jetzt ist das eine. Ich mochte die Kostüme, das Verkleidetsein, und dass mein Vater lachte. Es war vieles politisch, was ich nicht verstand. Das war egal. Was ich nicht leiden konnte, waren die Hofsänger. Die waren furchtbar, ich bin rausgerannt.

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