Wenn man sich an der Arbeitsstelle mit Covid ansteckt, so sollte man das genau dokumentieren. So wird es leichter, dies später bei Folgeschäden als Arbeitsunfall oder Berufskrankheit anerkennen zu lassen. Bei den derzeitigen Arbeitsbedingungen an Schulen wird da einiges auf die Länder zukommen.
Die Ministerpräsidenten haben zum Aufstellen der Kerzen für die Menschen aufgerufen, die an Covid gestorben sind. Wenn das Herr Steinmeier tut, ist es glaubhaft. Wenn sie es tun, ist es verlogen.
Bei Twitter wurde dazu aufgerufen, die Kerzen vor die Staatskanzleien zu legen. Sollen sie sie doch selbst anzünden.
Hier liegen sie vor Herrn Laschets Büro, der Staatskanzlei in Düsseldorf.
Danke, Frau Herzbruch. 80.000 Kerzen sind das Ziel!
So, Joel frug am Montag:
Welche drei Filme haben dich nachdrücklich geprägt und warum?
1.Lilien auf dem Felde
Die ersten beiden sind aus der Zeit der katholischen Jugend in der kleinen Stadt, als eine Freundin und ich im Gemeindesaal ein Kino aufmachten. Wir haben als erstes diese beiden Filme anhand der Beschreibung rausgesucht.
Sidney Poitier spielt Homer, einen Wanderarbeiter, der aus Versehen bei einer Gruppen Nonnen landen, die versuchen in der Wüste von Arizona ein Kloster aufzubauen. Die Nonnen sind unglaublich stur, Homer unglaublich selbstbestimmt. Eine gewissen Zeit funktioniert das wirklich, zum Schluss geht er aber doch.
Der Titel bezieht sich auf eine meiner Lieblingsstellen im Neuen Testament
„Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch….. Und warum sorget ihr für die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht… Darum sorgt nicht für den andern Morgen; denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, daß ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe.“
2.Alexis Sorbas
So viel geht schief in dieser Geschichte. Ein Engländer trifft einen Griechen im Hafen von Kreta und stellt ihn ein. Es wird ein Bergwerk geplant. Sie quartieren sich in einem Dorf ein. Zobas techtelt mit einer alten Lebedame, Basil verliebt sich in eine schöne Witwe, trau sich aber nicht. Und so nimmt alles seinen Gang. Die Lebedame stirbt, das Dorf plündert der Sterbenden das Haus aus. Die Nacht mit der Witwe führt dazu, dass der Dorfmobb die Frau lyncht. Und das Gestell für die Bahn fällt zusammen wie Dominosteine. Zum Schluß tanzen die beiden sich am Strand den Schmerz aus der Seele.
Das Leben eben. Was ich über das Leben wissen musste, weiß ich aus diesen beiden Filmen.
3.Paris Texas
Mein erster Wim Wenders Film. Alice in den Städten zählt da nicht so sehr. Es geht um die brennende, all umfassende Liebe. Und vor allem geht es um magische Bilder: Glühende Farben, Nastassja Kinskis roter Pullover, die leuchtende Wüste.
Danach habe ich die Welt anders gesehenn.
Lebensfreude haben nicht nur wir.
Die Freude der Kühe am grünen Gras
Claudia in Tokio berichtet über Daruma. Er hilft beim Ziele erreichen, indem man ein Auge anmalt. Schöne Idee!
Die magische Musik aus Paris Texas ist von Ry Cooder.
(ja, genau der, mit dem Wim Wenders danach Buena Vista Social Club drehte)
Ich finde das auch sehr verlogen von den Ministerpräsidenten. Es erinnert mich an „Thoughts and Prayers“ in den USA, ein paar warme Worte und dann schnell zurück zur Tagesordnung. Erbärmlich.
Genau so kommt es an. Eigentlich haben sie die Initiative von Herrn Steinmeier so kaputt gemacht.
Ich kann nur sagen, dass wir in Bayern meinem Empfinden nach nicht verheizt wurden. Wenn es brenzlig wurde, dann waren die Schulen zu. Ich habe seit Mitte Dezember keine einzige Stunde unterrichtet, da hier die Zahlen so schlecht sind. Jetzt ist sogar die Q12 die zweite Woche komplett daheim.
Morgen werde ich geimpft, was für eine große Freude! Obwohl Gymnasiallehrer eigentlich noch nicht dran sind, verwendet mein Landkreis anfallende Restposten für Lehrer weiterführender Schulen. So wird einer nach dem anderen kurzfristig einbestellt.
Mein Vater, 79, ist schon komplett geimpft, Schwiegervater, 77, einmal und meine Mutter, 73, ist heute dran. Meine Klassen und ich konnten sich also die letzten Monate zu Hause einigeln. Der Distanzunterricht lief. Ich habe sogar ein Dienstgerät (MS Surface) und für die Schüler gab es bei Bedarf ein Leihgerät. Dass ich nicht das Gefühl hatte, verbrannt zu werden, hat meiner physischen Gesundheit gut getan.
Das klingt sehr schön! Und zeugt auch von einer gewisse Fürsorge des Arbeitgebers seinen Angestellten gegenüber. Man fühlt sich nicht so ausgeliefert! Das ist hier ledier anders. Der Landrat bemüht sich sehr, aber die übergeordneten Behörden zwingen ihn, anders zu handeln. Die Impfung für über 60-jährige wurde hier ausgesetzt, Grundschullehrer und Förderschullehrer werden geimpft. Die Gymnasiallehrer lässt man außen vor. Leihgeräte gibt es tatsächlich, ein paar Schüler nehmen diese auch in Anspruch.
Sehr interessante Filme. Ich finde es spannend zu sehen wie unterschiedlich sie bei jedem ausfallen.
Ja, das sind interessante Filme und es ist eine interessante Frage, Deine Montagsfrage. Vielleicht fühlen sich jetzt noch andere angespornt und antworten darauf.