Ein paar bekannten und weniger bekannten Schauspielern und Schauspielerinnen bekamen einen Text vorgelegt, den sie vorlesen sollten. Ironie, sagte man ihnen, sei das.
Dass jetzt die Rechten klatschen, war vermutlich Absicht, das Schaugewerbe macht auf „Huch, das habe ich aber nicht so gemeint!“
Doch Schatzis, genau so kam es rüber.Die Süddeutsche schreibt darüber.
Die ZEIT widmet sich einer etwas merkwürdigen Reise einer sächsischen Delegation nach Moskau. Putin war leider nicht zuhause, ging aber ans Telefon.
Man wolle doch auch noch Impfstoff kaufen, ein Impfstoff, den selbst die Russen nicht wollen. Nawalny? Ukraine? Ach ja, und Masken sah man auch kaum.
Herr Spahn will übrigens die Schauspieler aus den merkwürdigen Spots empfangen. Schad aber auch, dass er das nicht mit den Menschen aus den Gesundheitsberufen gemacht hat. Die hätten ihm was gehustet.
Er hat Zeit,ein Testzentrum von DM zu eröffnen. Die vielen unter schwierigen Bedingungen von Freiwilligen im Ehrenamt aufgebauten Zentren werden ignoriert.
Konzernbubi? Sieht so aus.
Wieso habe ich das Gefühl, in ein Käfig mit lauter Narren geraten zu sein?
Meine Landesregierung rudert zurück, wir Lehrer und Lehrerinnen dürfen uns jetzt eintragen lassen in die Listen für die Impfungen. Wenn wir wegen was anderem schon auf der Liste stehen, sollen wir uns da streichen. Auf dieser Liste stehe ich übrigens seit März. Gehört habe ich bisher nichts.
Und die Testpflicht ist eingeführt für Schüler und Schülerinnen. Ansonsten müssen sie zuhause bleiben und bekommen Aufgaben geschickt.
Leider haben wir schon die ersten Fälle an den Schulen. Wer hätte das gedacht?
In Bayern wurde gestern Astra Zeneca für alle freigegeben. Mal sehen, ob sich der Begriff Akademikerimpfstoff bewahrheitet.
Wenn man denkt, dass man von vielen Narren umgeben ist, könnte es ja auch sein, dass die anderen normal und man selbst der einzige Fool on the hill ist? Ich muss mal drüber nachdenken.
Ach ja, der Hashtag der Promis beweist einmal mehr „gut gemeint ist noch nicht gut gemacht“. Spätestens beim Lob des ehemaligen obersten Verfassungsschützers Hans-Georg Maaßen (im Amt tätig gewesen mit extremer Sehschwäche auf dem rechten Auge) müsste auch dem letzten der Beteiligten klar geworden sein: das ist daneben gegangen!
Es rudern ja zum Glück diejenigen zurück, die eigentlich bei mir auch nicht unter Verdacht standen.
Fazit: Shit happens und künftig besser nachdenken.
Stimmt, vorher nachdenken lohnt sich. Dass Herr Liefers das nicht begriffen hat, nehme ich ihm übel. Ihn habe ich für einen reflektierten Menschen gehalten. Bisher.
Herr Liefers wie auch andere hat seine Teilnahme inzwischen wohl sehr bedauert. Sein anschließendes, erschrockenes Statement spricht sich eindeutig gegen die Vereinnahmung durch Rechte und sonstige Schwurbler aus.
Natürlich ist klar, dass die Nerven bei ALLEN inzwischen bloß liegen und Kritik an sich nicht unberechtigt ist. Kulturschaffende scheuen naturgemäß nicht die Öffentlichkeit, im Gegenteil, sie werden im Gegensatz zu anderen Pandemiegeschädigten ja auch gern gehört. Ich unterstelle ihnen auch keine üble Absicht. Ist nur dumm gelaufen.
Eine nicht uninteressante Frage dürfte allerdings sein, von wem und mit welcher Absicht das Ganze inszeniert worden ist?
Im Artikel wird eine Werbeagentur erwähnt, die vermutlich dahinter steckt. Vielleicht gab es eine ordentliche Gage oder eben einen Seelenfänger, der alle beschwatzt hat.
Eine tolerante und freiheitsliebende Gesellschaft sollte auch kritische Meinungen hören. Egal wie richtig oder falsch sie sind!
Den Krititkern an überzogenen Maßnahmen mit Hass und Hetze zu drohen, Berufsverbot zu fordern etc. sollte gerade in einem Land mit unserer Geschichte NIE normal werden.
Heute haben sich all die, die derartige Forderungen aufgestellt haben, demaskiert.
Die, die am lautesten nach Demokratie, Freiheit und Toleranz rufen, haben heute gezeigt, dass sie dies nur denen zugestehen wollen, die die „richtige“ Meinung haben.
Das sollte ALLE endlich aus dem Tiefschalf wecken.
Denn wer in der Demokratie schläft, wird in der Diktatur aufwachen.
@Frank: Na sowas, Sie hier? Spoiler: Es wird Ihnen auch hier nicht gefallen.
Natürlich muss auch Kritik erlaubt sein an den Maßnahmen, das ist richtig. Ob diese Maßnahmen überzogen sind oder nicht, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Dann müssen aber auch alle die gehört und deren Meinung akzeptiert werden, denen die Maßnahmen nicht weit genug gingen. Leider funktioniert das aber auch nicht, da fallen Begriffe wie Schlafschafe und Obrigkeitshörigkeit. Und Querdenker fantasieren davon, Politiker an die Wand stellen zu wollen. Das lässt sich aus meiner Sicht schwer mit ihrer Forderung nach Meinungsfreiheit, Demokratie und Toleranz vereinbaren.
Hallo Simone, ja ich weiß 🙂 Aber ist OK. Das Leben besteht nicht nur aus den Dingen, die mir gefallen. Ihres vermutlich auch nicht – oder?
Ich denke, es sollte OHNE Hass und Hetze möglich sein, über Sinn und Unsinn von Maßnahmen zu diskutieren. Welche zu lasch oder überzogen sind, gehört auch dazu.
Ich finde z.B., dass mit den ab morgen geltenden Regeln und dem damit verbundenen Abbruch von „Modellversuchen“ ein Fehler gemacht wird. Gerade durch genau solche wissenschaftlich begleitete Tests lässt sich doch feststellen, was wirksam ist und was nicht. Oder irre ich mich?
Ich habe aber das Gefühl, dass eben genau dies nicht gewollt ist, weil damit am Ende gewisse Personen evtl. zugeben müssten, Fehler gemacht zu haben.
Gern können Sie anderer Meinung sein. Ich lerne gern dazu und habe auch kein Problem damit, meine Meinung zu ändern, auch wenn Sie mir das vermutlich nicht glauben.
Und um zum Thema zurückzukommen:
Solch einen Kommentar
https://www.focus.de/politik/deutschland/kommentar-zu-allesdichtmachen-schauspieler-aus-dem-elfenbeinturm-was-fuer-ein-schaebiges-menschenverachtendes-theater_id_13223108.html
finde ich einfach widerlich. Da schreibt einer aus seinem Elfenbeinturm ohne Einkommensverlust über andere, ohne auch nur ein einziges Argument zu nennen. Aber er wirft pauschal alle in die Naziecke.
@ Frank: Soweit ich weiß, haperte es aber gerade an der wissenschaftlichen Begleitung dieser Modellversuche. Es gab keine definierte Kontrollgruppe und auch die Parameter waren vieleorts nicht klar.
Corona-Modellversuch in Tübingen: Wissenschaftliche Begleitung mangelhaft
Nicht nur in Tübingen, andernorts gab es ebenfalls keine wissenschaftliche Begleitung, etwa in Weimar.
Warum Tübingen nicht als Vorbild taugt
Manchmal ist es ein einzelnes Wort, das Wissenschaft von Wunschdenken unterscheidet. So heißt es in einer Ausschreibung des Landes Schleswig-Holstein: „Die Modellprojekte sollen dokumentieren, dass Kulturveranstaltungen auch in Pandemiezeiten mithilfe einer geordneten Teststrategie möglich sind.“ Dass. Nicht ob. Stünde dort ob, wäre das Ergebnis offen. Wissenschaft. So ist das Resultat schon vorher klar und soll nur noch dokumentiert werden. Wunschdenken.
@arboretum: Danke für die Links. Schaue ich mir an. Auch in Sachsen gab es meines Wissens einen Versuch ab Ostern, der jetzt aber abgebrochen werden musste. Inwieweit es da wissenschaftlich sinnvoll begleitet wurde, weiß ich nicht. Man will also gar keine Ergebnisse haben – sehe ich das falsch?
Ich finde es eben nur auffallend, dass alle Festlegungen der Politik von ganz oben als „alternativlos“ durchgeboxt werden (Ich zitiere Ihren Kommentar, der dahingehend auch passt: „So ist das Resultat schon vorher klar und soll nur noch dokumentiert werden. Wunschdenken.“) und jeder Gedanke/Versuch, ob und wie es anderes gehen könnte oder auch der Blick ins Ausland verhindert/ignoriert werden. Kann auch mein subjektiver Eindruck sein.
Es wird nicht mehr ergebnisoffen diskutiert und wie man bei Simone merkt, werde ich anhand meines Vokabulars schon einer unerwünschten Ecke zugeordnet. Dass ich in einer Diskussion nicht immer politisch korrekt formuliere, führt also zum Ausschluss. Ich könnte auch Diskriminierung sagen, aber das steht mir als altem weißem Mann vermutlich nicht zu.
Der nächste Schritt dürfte dann sein, dass ich als Kommentator geblockt werde.
So können wieder alle in ihrer „Heile Welt-Blase“ ungestört chillen und sich gegenseitig für die richtige Haltung loben.
@ Frank: Ähem, das stammt nicht von mir, sondern ist ein Zitat aus dem verlinkten Kommentar von Philipp Kollenbroich, der auf Spiegel online erschien. Deshalb ist der Absatz doch kursiv gesetzt.
Bei Paul musste ich direkt an „Hope of deliverance“ denken. Passt irgendwie auch. 😉
Passt auch😊Der Paul hat‘s drauf.
@arboretum:
Danke für ihre Erläuterungen zu den Modellversuchen, dann kann ich mir weitere Erklärungen sparen. Wunschdenken, so ist es.
@Frank:
Natürlich besteht auch mein Leben nicht nur aus angenehmen Dingen, es ist ein auf und ab wie bei den meisten Menschen. Nur versuche ich eben, es mir nicht zusätzlich schwer zu machen.
Und wie ich bereits drüben bei Excellensa schrieb: die meisten Menschen müssen nicht von anderen in irgendwelche Ecken gesteckt werden, sondern offenbaren u.a. durch ihr Vokabular fast immer selbst, in welcher Ecke sie stehen.
Ich beneide Euch Lehrer und Lehrerinnen nicht. Meine Freundin ist Berufsschullehrerin. In einem riesigen Berufschulkomplex. Was ich da für Geschichten höre. Sie meinte: Wir sind die Frontschweine.
Da muss ich ihr leider zustimmen.
Ich hab mich auch so furchtbar über die Schauspieler aufgeregt. Vor allem: Alle sprechen darüber. Aber was ändert das? Überhaupt nichts. Null Vorschläge, null konstruktive Kritik. Null Verständnis für welche Gruppe auch immer.
Weder gibt es hinterher bessere Maßnahmen, noch Erleichterungen, noch mehr Verständnis füreinander. Insofern: Krachend gescheitert.
Ich bin auch gerne ironisch, habe aber da gemerkt, das für solch ein Anliegen (was auch immer das Ziel war) Ironie in keinster Weise taugt.
Frontschwein ist toll😊. Die Geschichten stimmen alle, unbesehen. Ich könnte ein Extrablog damit füllen.
Ironie muss man können. Das Ganze ist ein eingefädelter, absichtlich herbeigeführter Tabubruch.
So viele bemühen sich nach Kräften und aus freier Entscheidung, die Schwachen der Gesellschaft zu schützen. Und dann kommen so Dummschwätzer und fühlen sich bevormundet. Ich fass es nicht!
Diese „Dummschwätzer“ nutzen ihre Popularität, um auf die Schwachen der Gesellschaft, die niemanden jucken, aufmerksam zu machen! Und das ist im Detail vielleicht misslungen, in der Sache aber richtig und wichtig!
Nicht jeder hat eine Lobby, die im Fall der Fälle hilft!
Es ist unfassbar dumm, aus einer Position ohne Einkommensverluste etc. heraus, auf andere herab zu schauen, ohne zu verstehen, welche Probleme durch das Versagen der Politik entsatnden sind und weiterhin verschärft werden!.
Ihr Kommentar ist damit genauso widerlich, wie der gestern von mir vom Focus verlinkte.
Ich könnte kotzen, wenn ich solch dumme Sätze lese.
Dieser „Tabubruch“ ist vielleicht die letzte Chance, diesem Irrsinn ein Ende zu setzen.
Aber da Sie dann womöglich Ihre Absicherung verlieren, verstehe ich, dass Sie lieber der gottgleichen Kanzlerin huldigen und alles, was sie sagt für alternativlos halten!
Ich finde soviel geballte Dummheit verachtenswert und hoffe, Sie werden die Folgen spüren dürfen…
PS: Alle fordern von Kritikern Vorschläge und Lösungen. Wie wäre es denn, mal von den dafür gut bezahlten Politikern und Beratern Lösungen zu fordern? Die kassieren einfach hinter den Kulissen ab und der Dumme soll zahlen und leiden?!?
Nachtrag: „Mutti“ hat heute mal wieder gesagt, dass alle von ihr angeordneten Maßnahmen alternativlos sind.
Und die nicht zum selber denken in der Lage seienden werden ihr weiter folgen.
Dies dürfte ein Ergebnis mangelnder Bildung sein.
Ob Lehrende (ja heute mal gegendert, weil manch Depp das sonst nicht versteht) da Schuld haben?
Was soll man da noch sagen…
@Frank:
Dass ausgerechnet Schauspieler, die größtenteils durch Produktionen für die öffentlich-rechtlichen Sender sicher ein stabiles, relativ krisenunabhängiges (und vermutlich auch kein besonders geringes) Einkommen haben, hier aus Ihrer Sicht auf die Schwachen der Gesellschaft aufmerksam machen wollen, das nehme ich ihnen nicht ab (weder den Schauspielern noch Ihnen). Mal sehen, wie viele von denen auch weiterhin ihr Einkommen durch Produktionen für die von Herrn Liefers kritisierten Mainstream – Medien generieren (mein Tipp: alle).
Und auch hier nochmal die Frage an Sie: nachdem Sie sich ein paar Kommentare lang beherrscht haben – wollen Sie nicht vielleicht doch lieber woanders lesen, anstatt hier die Inhaberin dieses Blogs zu bepöbeln?