Heute gab es Geschichten aus Baden Württemberg am Telefon. Von hohen Raten auf den Dörfern berichtet die Verwandtschaft.
So von der Geburtstagsfeier eine älteren Dame. Das Geburtstagskind hat eingeladen, alle hintereinander, so wie es erlaubt ist. Nur hatte eben die Dame selbst Corona und sie hat die ganze Verwandtschaft angesteckt. Einer ist tot, einer liegt im Koma.
Sieben andere Kaffeekränzchendamen trafen sich regelmäßig. Eine bekam Corona vom Enkelkind und steckte alle anderen Damen an. Zwei sind schon gestorben.
Achachach.
Möchten Sie wissen, mit wem Herr Wieler in der WG wohnte?
Hier das Podcast mit Herrn Wieler. Ich musse lachen, als er erzählte, er hätte eben ein anstrengendes Studium gehabt. Das erinnert mich so an meine Studienzeiten. Als ich um sechs Uhr aufstand um um sieben in der Mathevorlesung zu sein, vier Semester lang, vier Tage pro Woche, saßen die Germanistikstudenten noch beim Skat in der Küche.
Zurück zu Herrn Wieler.
„Wir ziehen das durch, solange es geht,“ sagt er, angesprochen auf die immense Arbeitsbelastung im Robert Koch Institut.
Er selbst sei vom Team Astra.
Zum Schluss schildert er noch den berührendsten und den verstörendsten Moment der Pandemie.
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Mit Expeditionsgeschichten fängt man mich ja ein. So habe ich zu gewissen Zeiten alles gelesen, was zu finden war über Franklins Suche nach der Nordwestpassage. Jetzt gibt es neue Erkenntnisse zu Franklin Expedition. Ich sag nur Zinkmangel.
Die Nordwestpassage geht ja nördlich an Canada vorbei. Mitterweile braucht‘s da keine Expedition mehr. Man hat ja Satelliten und das Meer ist so warm, dass das Eis im Sommer abgetaut ist. Jetzt passen schon Kreuzfahrtschiffe durch.
Jetzt noch ein wunderbarer canadischer Sänger
Oh ja, meine Mathevorlesungen begannen im Sommer morgens um 7:30 Uhr und um 9:00 Uhr war ich fertig und konnte ins Schwimmbad gehen. Da kamen in Darmstadt die Studenten des Zweitfachs Politik gerade aus den Federn (wenn überhaupt). Das Soziologieseminar war dann abends um 20 Uhr. Verhältnisse, wie man sie nicht hätte erfinden können.
John Franklin hat mich auch immer interessiert, spätestens seit der „Entdeckung der Langsamkeit“ mit dem Einleitungssatz: „John Franklin war schon zehn Jahre alt und noch immer so langsam, daß er keinen Ball fangen konnte.“
Was halten Sie von Michael Palins Buch „Erebus“? Und was von, ein anderes Thema, Dava Sobel: „Längengrad“?
Bei mir folgten der Mathevorlesung halt dann die ganztägigen ganzwöchigen Praktika. Am Abend gab es anschließend die Matheübungen. Und die Protokolle der Tagesversuchenung die Vorbereitung der Testate für die nächsten Versuche. Ich habe es sehr gerne gemacht, es war aber eine Schufterei. Wenn ich dann gesehen habe, wie die Küche bevölkert war mit Menschen, die lange Reden hielten über ihre ein oder zwei Referate, die sie halten mussten, pro Semester. In der Schule ist es immer noch so. Die Naturwissenschaftler arbeiten und viele anderen beschweren sich darüber, dass sie arbeiten müssen.
Nein, die Bücher kenne ich nicht. Ich schreibe sie mir auf, danke. Die Langsamkeit kenne ich natürlich schon. Dieses Buch ist mir immer ein Beispiel dafür, dass langsame Menschen Zeit brauchen, was eben auch ihr Recht ist. Ich bin ja ziemlich schnell in allem, hänge andere ab und muss dann immer darauf achten, anderen Zeit zu geben um nachzukommen.
Sie kennen bestimmt „Die Entdeckung der Langsamkeit“ von Sten Nadolny und „Erebus“ von Michael Palin.
Ja, Sten Nadolnys Langsamkeit kenne ich. Es war mir immer eine stille Mahnung, nachsichtig mit langsamen Menschen zu sein.
Alle hintereinander ist erlaubt? So wird das hier auch gern interpretiert. Dann kommen eben am Ostersonntag die eigenen Eltern und am Ostermontag die Schwiegereltern. Dass das so überhaupt keinen Sinn ergibt, ist schwer zu vermitteln. Schwierige Vorstellung, für Tod und Krankheit in der eigenen Verwandtschaft verantwortlich zu sein.
Das denke ich auch. Anweisungen werden kreativ umgedeutet, so dass es passt. Aber dass später Menschen wegen der eigenen Unvernunft leiden oder sterben, bedenkt da niemand. Diese Verantwortung möchte ich nicht haben. Ich sagte jede Einladung zu Terrassenpartys und anderen ähnlichen Events ab mit der Begründung, dass ich noch nicht durchgeimpft bin und niemanden anstecken möchte, falls ich was habe. Dann ist kurz Ruh am Telefon.
„Einer ist tot – einer liegt im Koma“ – mit diesem Wissen möchte man nicht leben müssen.
Nein.
Die Nachlässigkeit hat schlimme Folgen.
Herr Wieler sagt es ja, dass es das Erschreckende an diesem Jahr war: man kann etwas drei Mal erklären und es wird wieder vergessen. Dass die Folgen furchtbar sein können, bedenkt niemand.
ich hab ja schon an Weihnachten ein Treffen mit meinem Vater verweigert, weil zwei Tage davor sich mit anderen getroffen hat. Gab ein wenig Unverständnis aber sicher ist sicher.
Und gerade kamen die ersten Urlaubsberichte „War alles offen, man musste sich halt jeden Tag testen lassen.“ Geht wunderbar – bis der erste einen falschen Test hat. Na ja, ich muss ja nicht.
Den Wieler-Podcast habe ich gerne gehört.
Bei uns (Architektur) hieß es damals immer, wir werden nicht rausgeprüft, wir werden rausermüdet. Das tage und nächtelange Sitzen an Entwurf und Modell war auch nicht für jedermann.
Rausermüdet….. auch schön.
Hier im Bekanntenkreis werden auch für Pfingsten Flüge gebucht. Nur halb oder nicht geimpft. Wer mag, ich bleib schön zuhause.
Ich merke in den Schule, Risiko genug, dass die Test sowohl falsch positiv als auch falsch negativ sein können. Eine Kollegin hatte Corona, war aber beim Schnelltest negativ und Schüler hatten postiv und waren nach dem PCR negativ. Alles drin.