Friends of Putin

Was mich so sehr nervt ist die öffentliche Berichterstattung über diese beiden abgedrehten Frauen, ihre schrägen Thesen und ihre Anhänger die sich aus extrem links und extrem rechts zusammensetzen.
Merken die Journalisten denn nicht, dass sie diese kleinen Monster füttern bis sie groß sind?
Über andere Demonstrationen all der Gutwilligen und Mitfühlenden wird kaum berichtet. Freitag Abend sind wir in eine solche Demonstration geraten, mehr aus Versehen. Wir hatten uns mit einer Freundin aus Jugendtagen getroffen in einem Café am Kölner Dom. Wir hatten so lange nichts mehr voneinander gehört und jetzt bot sich durch Zufall ein Treffen an. Sich gegenseitig das Leben der letzten Jahrzehnte zu erzählen und das Gefühl zu haben, man knüpft da wieder an, wo man sich damals aus den Augen verloren hat, ist was Wunderbares.
Auf dem Weg zurück zum Parkhaus standen plötzlich tausende von Menschen vor dem Museum und hörten zu, friedlich, alt und jung, in Flaggen gewickelt oder Schilder haltend. Es zog wie irre, Schneeregen umpustete alle, und sie trotzten alledem, wie ein Fels standen sie da.
Davon kam nichts in der Tagesschau. Zum Jahrestags des Einmarsches von Putins Armee in die Ukraine wurden die beiden eigentlich schon abgeschriebenen Damen groß rausgestellt. Und im Publikum sammelte sich ähnlich schräges Strandgut der Schwurblerwelten.
Muss das sein?

In meiner kleinen Heimatstadt gab es auch einen. Er rannt bei Gelegenheit durch die Stadt und schrie Heil Moskau. Damit angefangen hat er 1945, als gerade die amerikanischen Panzer in die Stadt fuhren. Taktisch sehr ungünstig, sie nahmen ihn gleich mit obwohl er zusätzlich mit einem weißen Betttuch seinen Friedenswillen kund tat. Er fehlte dann ne Weile, kam wieder und machte ne Kneipe auf. Diese war mäßig frequentiert, und den Gästen, die kamen, war es wurschd, was er vor sich hin schwallte. Es gab keine kommunistische Zelle im Ort, der er vorstand, es gab nur ihn. Man ertrug ihn soweit es eben ging.
Jetzt reist von jedem Ort der Republik der Hauptirre nach Berlin und protestiert für die Einstellung der Waffenlieferungen und für Putin. Und die Medien machen abwechslungsweise Salto oder Kotau.
Kann man es nicht weiter so halten, einfach wegignorieren?
Liebe Journalisten, das geht. Fragt die Kleinstädter.

Das war die Rede im letzten Jahr, nur mal so.

Putins Fußvolk hat sich sogar bis Canada durchgewühlt und stört dort gewaltig. Herr Trudeau wird wütend.

Nachtrag: Robert Habeck spricht über die Irren dieser Welt.

Das Kochen in der Spülmaschine lässt sich toppen

Mit dem Toaster kochen

6 Gedanken zu “Friends of Putin

  1. Zuviel Aufmerksamkeit ist sicher nicht gut. Allerdings sieht man an anderer Stelle, dass konsequentes Wegsehen (z.B. mit dem rechten Auge) auch keine Lösung ist. Es ist kompliziert.

    Gut gemacht, Herr Trudeau.

    • Wir dürfen es nicht negieren, das stimmt. Aber jedem Abstrusdenkenden eine Plattform bieten in den Medien, das kann ja auch nicht sein. So ist die AfD hochgekommen und salonfähig geworden.
      Einladen und dann nichts unwidersprochen lassen, das wär‘s wahrscheinlich.

  2. Kannst ja mal rüberschauen , was so passiert, wenn ein Ewiggestriger aus dem Wedding sich aufmacht, die Welt zu verbessern. Ich mochte weder Wagenknecht noch Schwarzer. Aber ich dachte, die Warnung vor der Eskalation des Krieges wäre es wert, sie zu unterstützen. War’s aber nicht.

    • Jetzt habe ich es gelesen.
      Ach ja, falsche Demo.
      Die Populisten haben es sogar geschafft, Dich einzufangen.
      Erst war es der Euro, dann die Flüchtlinge, jetzt der Frieden.
      Ich nehme es ihnen einfach nicht ab.
      Früher, auch mein früher, ging es auch um friedlichen Umgang miteinander, Mediation, gewaltfreie Erziehung, gewaltfreie Sprache, all das. Das war uns wichtig, Friede im Kleinen, Friede im Großen.
      Deshalb war auch ich gegen den Nato-Doppelbeschluss.
      Es war kein Krieg damals. Jetzt ist Krieg.
      Und ein Land ist überfallen worden. Ich fürchte nur, dass sie sich so ineinander verbeißen, dass nichts mehr übrig bleibt.
      Dieser jetzt gewünschte Frieden wäre keiner. Und welche, die Hass säen, wollen den Frieden? Sie merken es nicht mal selber.

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