Beim Spazierengehen trifft man Leute, die einen fragen, wo man denn die letzten Monate war.
Eingesperrt, sagen wir.
Schon anders als vorher, sagt er.
Na, wenigstens wird man jetzt nicht mehr von jedem X-Beliebigen umarmt, sage ich.
Ja, sagt er. Ich musste mich auch umstellen.
Ach ja, er war auch immer ein Umarmer, aber ein netter.
So, die Frankreicherinnerungen nehmen zu. Ich habe ja neben Napoleon einen weiteren Helden: Jean Jacques Cousteau.
Filmer und Forscher mit roter Strickmütze.
Er ist schuld daran, dass ich mich in die Meeresbiologie verliebt habe. Meine Biolehrerin Ursula hatten ihn als Studentin getroffen, durfte mit auf sein Schiff Calypso und war begeistert.
Universitäten haben ja Forschungsstationen am Mittelmeer und am Atlantik. Und da kann man Exkursionen belegen, also man muss sogar. Zwei große Exkurionen a 3 Wochen waren es bei mir.
Man lernt Schnorcheln, Einsammeln unter Wasser, Dokumentieren und Bestimmen der Tiere und Pflanzen.
Biologen gehen nicht an den Sandstrand, da lebt nichts. Biologen gehen an Felsen und in die Brandung. Wenn man ein bißchen weg von der Küste ist, geht es nur noch rauf und runter, also meist. Und man schwimmt mitten in den Fischschwärmen. Das Anlanden ist etwas schwierig und kostet manchmal die obere Hautschicht. So verbeult und zerkratzt bin ich später nie mehr nach Hause gekommen.
So bin ich früher tagelang nicht mehr aus dem Wasser gekommen. Mittelmeer, sogar Atlantik mit Schnorchel und Flossen, habe ich mir angeschaut. Herr croco stand am Ufer und hat sich gesorgt.
Tja, die Zeiten ändern sich. Jetzt traut er sich und ich mich nicht mehr.
Ein bißchen Jean Jacques aus Galapagos
Und hier Der Tiefseetaucher, ein Veräppelungsfilm ihm zu Ehren.
John Denvers Lied bezieht sich auch auf Jean Jacques Cousteau