Corona 317

Wir haben Pulverschnee, ganz leicht und fluffig. Das Dorf spaziert wieder um das selbige herum. Ich freu mich, kann ich doch meinen Schneestiefeln die frische Luft zeigen. Frau Blaumann hat eine Pension direkt am Neckar und hat sogar Gamaschen für die Schuhe! Besuchen Sie sie mal, es ist zauberhaft dort.
Island hat kaum noch Coronafälle, zu Anfang der Pandemie waren sie die ersten, die aus Ischgl Corona eingeschleppt bekamen. Jetzt ist die Insel nahezu coronafrei und sie überlegen dort, wie die Touristen wieder einreisen können im Sommer. Impfen lohnt sich, zumindest darf man nach Island im Sommer.
Um am Schreibtisch nicht krumm zu werden, übe ich den Biden: mit schnellen Trippelschritten durch die Zimmer joggen. Man lachte sehr, also nicht ich.
Noch was Interessantes: Geschickt gendern. Da merkt man erst, wie einseitig unsere Sprache ist.
Eine Wertschätzung von Frauen im Beruf, sie auch nennen und nicht nur meinen, zeigt die Mühe, die sich viele geben. „Fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker“. Die meisten Menschen in diesen beiden Berufen sind mittweile Frauen.
Den Link habe ich bei Antje gefunden.

Kaleo ist eine isländische Band, deren Mitglieder Jugendfreunde sind aus einem Dorf bei Reijkjavik, mit dem niedlichstens Namen der Welt: Mosfellsbær. Der Schriftsteller Halldór Laxness kommt aus dem selben Dorf. Durch ihn kam ich auf die Idee, da hin zu reisen.

12 Gedanken zu “Corona 317

  1. Danke für den Hinweis auf „Geschickt gendern“. Die Seite werde ich sicher häufiger konsultieren.

    • Unfehlbar ist sie auch nicht, denn beispielsweise die Empfehlung „Alumni“ statt Absolventen ist wieder ein grammatisches Masculinum… Krücken sind viele Vorschläge auch wegen der Bedeutungsverschiebung. So ist Verfasser oder Verfasserin nicht nur, wer gerade verfaßt (verfassend ist), sondern auch, wer das schon lange hinter sich hat. Und ein Leser oder eine Leserin bleiben das auch, wenn sie nicht lesen, sondern schlafen. Während ich diese Meilen schreibe, bin ich weder Autofahrender noch Predigender, wohl aber Autofahrer und Prediger. Das Partizip Präsens beinhaltet die aktuelle Ausübung der Tätigkeit.

      Und deshalb gibt es, wenn man auf Generika verzichten will, meiner Meinung nach in den meisten Fällen nur eine gute Lösung: beide Formen, Masculinum und Femininum, benutzen. Schülerinnen und Schüler, Fahrerinnen und Fahrer, Leserinnen und Leser, etc.pp.

      • So mache ich das auch. Ich nenne beide, oder benutze das große I im Text.
        Das mit dem Präsens ist ein Argument, das war mir nicht aufgefallen.
        Die Vorschläge klingen doch sehr bemüht. „Lassen Sie mich durch, ich bin Person im ärztlichen Dienst?“

      • Dann kann ja ohne weiteres „Arzt“ oder „Ärztin“ gesagt werden, denn die Person weiß ja, was sie ist. Das hat man immer schon so gemacht, seit es Ärztinnen gibt.
        Aber man merkt doch sehr deutlich, daß da eine Doktrin auf Biegen und Brechen umgesetzt werden soll. Es erinnert mich sehr an Kunstworte vergangener Generationen wie etwa „Viertopf-Zerknalltreibling“.
        Das bInnen-i verweigere ich ebenso wie Sternchen. Wenn sich Administrationen mit sowas herumschlagen wollen, wo scheinbar jeder Buchstabe teuer ist – meinetwegen. Mit meinen Ansprüchen an gepflegte, ästhetische Sprache ist das aber nicht vereinbar.

      • Ja, es klingt nicht schön, aber man wird einen Weg finden. Mich stört es nämlich immer noch, wenn ich unter „ die Lehrer sind….“ eingeordnet werde. Außer sie wollen meinen Beruf abwerten, dann bin ich natürlich nicht mit gemeint.

  2. Bei uns schneit es heute mal wie verrückt. Die Erinnerung an Island läßt meine Stimmung sofort steigen, war eine tolle Zeit unsere 5 Wanderreisen.

  3. Bei uns schneit es heute wie verrückt.Die Erinnerung an Island läßt meine Stimmung steigen! Habe wunderschöne Erinnerungen an unsere Wanderreisen.

  4. Gendern, gerne. Aber vieles ist zu „gezwungen“ und gewollt. Sprache ist fortwährend im Wandel und ich denke, es werden sich Begriffe bilden im Laufe der Zeit. Dass überhaupt schon darüber nachgedacht wird, ist ein guter Anfang.

    Kaleo, wie lustig. Ein Freund war im Urlaub und hatte auf der anderen Seite des (Fjordes/Fluss/See)einen Videodreh mitbekommen, bzw. Nur gehört, sehen konnten sie nicht viel. Auf jeden Fall fand er die Stimme so klasse und es hat ewig gedauert, bis wir anhand seiner Aufnahme rausgefunden hatten, dass es Kaleo ist. Kannte hier ja noch niemand. Mega Stimme, btw. 😅

    • Das denke ich auch, das sich das ergeben wird. Noch probiert man aus. Das Beachten ist schon viel wert. Ich erinnere mich noch daran, dass man unverheiratete Frauen Fräulein nannte.
      Das ist ja eine wunderbare und geheimnisvolle Geschichte. Der Musik folgen….. ich wollte wie Orpheus singen.

      • „Fräulein“ finde ich OK. Unter einer Bedingung: daß unverheiratete Männer „Junker“ genannt werden!
        Ich kenne auch eine Reihe betagter Damen, die großen Wert legen auf ihr „Fräulein“ beziehungsweise „Mademoiselle“. „Je ne suis pas Madame, je suis Mademoiselle !“ Und ich denke an Gretchen, die kein Fräulein ist…

      • Schönes Fräulein, darf ich’s wagen,
        Arm und Geleit Euch anzutragen.
        Bin weder Fräulein weder schön, kann ungeleit nach Hause gehn……

        Meine Lehrerinnen hießen auch Fräulein mit Vornahmen.

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