Corona vier

Sonst habe ich dienstags nie Zeit, heute aber schon. Irgendwie genieße ich es, am Rechner zu sitzen und Aufgaben für die Schulklassen zusammenzustellen. Bin gespannt, ob und wie gut sie alles machen. Ich versuche, es so interessant wie möglich zu halten. Aufgaben in der Schule muss ich keine machen, bin Risikopatientin.
Nebenbei lasse ich mich informieren über den Nachrichtenstand der russischen Community. Wie man merkt, dass man Corona hat? Tief einatmen und Luft anhalten. Wenn es sticht hat man es, wenn nicht, dann nicht.
Und: Sagen wir den Deutschen nicht, dass man sich auch mit Zeitungspapier den Popo wischen kann. Sonst gibt es bald keine Zeitungen mehr.
Und dass die Zahlen der Infizierten im Zarenreich nicht stimmen kann. Eine Geschichte mit den lupenreinen Demokraten aus den 80igern bestätigt die Vermutung. Keiner traut sich was zu sagen, weil es gefährlich werden kann.
Ansonsten hat sich dann die Arbeitsgruppe zum Volkshochschulkurs aufgelöst. Die Freundin hat viele Kontakte zu Menschen, ich soll keinen haben.
Also wird es einsamer. Oder anders: ich muss mir meinen Takt selbst geben.
Das bin ich im gesundem Zustand nicht so gewohnt. Immer umgibt mich ein Brei von Arbeit. Die Krankenkassenabrechnung könnte ich machen. Das Arbeitszimmer aufräumen ist eigentlich Sommerferienarbeit. Aber wer weiß!
Einkaufen gehen darf ich eigentlich auch nicht. Hier liegt ein Mundschutz für alle Fälle. Nein, nur Vorsicht, keine Paranoia.
Jetzt fege ich halt die Einfahrt. Und denke an Friedrich Merz. Nein, nichts Erotisches. Gerade habe ich gelesen, dass er das Corona Virus hat. Ich kann ihn nicht ab, trotzdem denke ich, dass dieses Virus vor keinem halt macht:Das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt alle gleich.
Demokratisch im negativen Sinne.
Das Facetimetelefonat ins Krankenhaus zeigt eine entspannte, frisch Opertierte im sehr chicem Erste-Klasse-Zimmer. Das Krankenhaus ist fast leer, man wartet auf die Coronakranken. Bis dahin dürfen die wenigen dringenden Fälle auf den Superzimmern liegen.
Im anderen Fall gibt es nichts Neues, das Testergebnis ist immer noch nicht da. Quarantäne unter Husten. Hoffen wir mal das beste.
Die D. ist zurück von der großen Reise, gerade noch rechtzeitig. B. und W. hängen noch auf einer spanischen Insel, nach Polen kommt man nur noch mit dem Flugzeug, die R. kommt nicht mehr aus Finnland raus.
In der Schule sind immer noch keine Kinder erschienen, die Aufsichten langweilen sich in Schule und Kita. Die Stadtverwaltung teilt mit, dass niemand einen Antrag gestellt habe.

Übrigens finde ich ihn wirklich hübsch.

5 Gedanken zu “Corona vier

  1. Zeitungspapier verstopft die Abflüsse. Einfach Wasser nehmen. Schlauch dafür ist in anderen Ländern direkt in der Kloschlüssel integriert, selbst im schäbigsten Imbiss. Wir haben Duschen. Oder Waschlappen.
    Meine Sohnfamilien haben heute mit den Kindern Stundenpläne erstellt. Schwierige Situation, wenn die Eltern parallel dazu Home Office machen müssen. Es sind eben keine Ferien! Und ich als Oma kann nicht, wie sonst, helfen, sondern bin außen vor. Andere nehmen das auf die leichte Schulter und praktizieren Wohlstandstrotz, indem sie u.a. Eiscafés bevölkern.

  2. Bin über 75 gehöre also auch zur Risikogruppe, fühle mich aber fit und habe keine Erkrankungen.Halte mich an die Regeln, möchte heute noch walken gehen da Wetter super.

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