Eine Kultusministerin teilt mit, dass die Schulen die hygienischsten Orte sind, die sie sich vorstellen kann. Zumindest so ähnlich hat sie sich ausgedrückt. Sie hat recht. Es sind oder waren gerade Ferien und überall erfolgte die Grundreinigung.
Heute habe ich gewaschen, gebügelt, zusammen gelegt und Knöpfe angenäht.
Ich kann Haushalt, mache ihn aber nicht gerne. Meine Mordfantasien lebe ich da bei den True Crime Podcasts aus, die ich beim Bügeln höre. Es hilft ungemein.
Am liebsten ist mir die Reihe des MDR.
Soso, Schulen sind also die hygienischsten Orte. Da berichten meine Kinder aber seit Jahren anderes. Nur kaltes Wasser, fehlende Seife und Handtücher, gelegentlich mangelt es auch an Toilettenpapier. Aus anderen Schulen höre ich ähnliches, daher verwundert mich die Aussage.
Kultusminister sind per se nicht ernst zu nehmen. Sie betreten die Schulen kaum. Das ist sozusagen die Grundvoraussetzung für diesen Beruf. Das Problem ist, dass das Land die Arbeitskräfte, also das Lehrpersonal, zur Verfügung stellt. Der Schulträger, das sind die Gemeinde oder eben der Kreis, sind für die Ausrüstung zuständig. Also auch für Klopapier, Seife und natürlich den Hausmeister, der die Putzkolonne kontrolliert. Und da ist meist der Wurm drin. Ein Schulleiter muss beim Träger genug Druck machen, dass die Einrichtung stimmt. Die Städte und Gemeinden, auch die Kreise, geben nicht gerne Geld für Schulen aus. Oder haben es nicht, wie sie sagen. Elterndruck wäre da ein interessantes Vorgehen. Unsere Schüler sind mal im Trupp in die Kreisverwaltung auf die Toilette gegangen. Große Empörung!!
Diese Aktion war witzig und kam gut an.
Ich weiß, ich arbeite an einer Stelle, durch die mir die Zusammenhänge bekannt sind. Die Putzkolonnen sind z.T. aus verschiedenen Gründen unzuverlässig, der Hausmeister ist auch mal krank oder im Urlaub und das Geld der Kommunen ist tatsächlich knapp. Mich ärgert nur immer, dass Menschen solche Aussagen treffen, an deren Arbeitsplatz Klopapier und Seife wahrscheinlich ausreichend vorhanden sind, die also die Missstände an den Schulen gar nicht kennen. Daher tolle Aktion der Schüler – vllt. die Idee aufgreifen und die nächste Klassenfahrt geht dann auf die Toilette des Kultusministeriums.
Das wäre es noch:).