Herr Steinmeier ist in der Ukraine unerwünscht.
Hä? Haben die alle einen Knall? Er ist das Staatsoberhaupt eines Landes, das sich gerade Beinchen um Beinchen ausreißt, um die Flüchtlinge unterzubringen und gut zu versorgen.
Weil es keine Panzer gibt und das sofort?
Ob sie ihn persönlich mögen, ist nicht wichtig. Es ist das Amt, das zählt.
Ich fühle mich vor den Kopf gestoßen.
Ansonsten: Arbeit im Garten, Kiesweg harken, Moos von Steinen abkratzen. Ich mag Moos, aber halt nicht überall. So ein ein Garten ist eine eigene Welt, die macht, was sie will. Man versucht ihr eine Richtung zu geben. Manchmal spielt sie mit, manchmal nicht.
Es gibt Stellen, da wachsen die Tulpen, an einer anderen Stelle eben nicht, nie, garnicht.
Man kann nichts erzwingen.
Die Narzissen blühen seit zwei Wochen, am liebsten mitten auf der Wiese. Ich drücke jedes Jahr im Herbst Zwiebeln in die Maulwurfshügel, die Tiere mögen den Geruch nicht. Und so entsteht über die Jahre ein wildes Muster aus lauter Bündeln gelber Narzissen.
Mein Vater erzählte oft von den Wiesen der Auvergne voller blühender Narzissen.
Das ist das Ziel.
Es gibt viel weniger Narzissenlieder als man glaubt.
Das hat eher nichts mit Waffenlieferungen zu tun, sondern mit dem Hofieren Russlands in der Vergangenheit. Wandel durch Handel war erwünscht, hat aber offensichtlich nicht funktioniert, sondern uns in Abhängigkeiten geführt. Nicht nur von Russland. Aber ja, den Bundespräsidenten als unerwünschte Person zu benennen, ist dennoch schwer nachvollziehbar. Vermutlich liegen die Nerven sehr blank.
Dann sind andere Länder nicht anders.Die britische Regierung hat den russischen Einfluss immer negiert, obwohl er offensichtlich war. UndFrankreich war nicht viel anders.
Sie haben sich doch alle rangewanzt, und wollen es nicht gewesen sein jetzt.
Dass wir in Deutschland immer eine Sonderrolle hatten, dafür gibt es viele Gründe. Geschichtliche, wirtschaftliche, es gibt vieles, was uns mit Russland verbindet.
Siebzigerjahre-Crush für Hugues!
Hihi….so musste man sein damals, wenn man die Mädchen beeindrucken wollte.
So lieben wir doch die französischen Barden: Fröhlich trällernd über den marché flanierend, mit offenem Hemd und der stolzen Attitüde eines Volkstribuns. 🙂 Ich fahre nach Ostern mal rüber, um zu sehen, ob es das noch gibt. Ich hoffe.
Nicht enttäuscht sein, es gibt sie nicht. Ich war oft in Frankreich, und habe sie nie gesehen. Obwohl, es gab Jaques, den Sohn eines Geschäftspartners meines Vaters. Der war so, allerdings ziemlich selbstverliebt.
Sehe ich auch so ein Affront gegenüber der BRD und Steinmeier.
Dann sind wir schon zwei.
Danke für Hugues Aufray!
Gerne😊
Steinmeier wollte mit Präsidenten aus Polen und dem Baltikum reisen. Und dort hat man seit Jahren vor Russlands Politik gewarnt. Steinmeier hat Lawrow getätschelt, verniedlichende Reden gehalten, Nord Stream 2 praktisch bis zuletzt verteidigt. Ich verstehe völlig, dass man auf ihn in Kiew „keinen Bock“ auf ihn hat. Sein Vorgänger im Amt wäre bestimmt willkommen gewesen.
Ja, das verstehe ich alles. Das haben Macron und Johnson auch gemacht.
Aber es geht hier nicht im persönliche Befindlichkeiten, es geht um das höchste Amt im Staate.
Sie wollen Hilfe, bekommen sie auch in großem Maße und brüskieren dann unser Staatsoberhaupt. Für mich ist das ein impertinentes Verhalten.
Ich sehe Steinmeier durchaus in einer anderen Rolle als Macron. Nord Stream 2 wurde nicht mit französischen Steuergeldern finanziert und Frankreich hat sich nicht vergleichbar abhängig von Russland in der Energiefrage gemacht. Selenskyj sitzt seit 7 Wochen im Bunker, fürchtet um sein Leben und das seiner Familie. Er ist bestimmt auch persönlich extrem von den Kriegshandlungen betroffen. Seine Heimatstadt ist z.B. massiv von den Russen angegriffen worden. Dem Steinmeier abzusagen, ist nicht impertinent, sondern menschlich nachvollziehbar.
Ich fand dazu den folgenden Beitrag sehr passend:
https://m.tagesspiegel.de/politik/nach-dem-eklat-steinmeier-selenskyj-deutschland-sollte-jetzt-bloss-nicht-beleidigt-reagieren/28252170.html
Menschlich ist es durchaus nachvollziehbar, doch politisch ist es äußerst unklug.
Falls wir schwere Waffen liefern und noch mehr Flüchtlinge aufnehmen sollen, muss sich Deutschland einig sein. Und ich vermute, dass das nun vorbei ist.
Ich fühle mich mitgetroffen, wenn der demokratisch gewählte Präsident meines Landes dafür beleidigt wird, dass er während seiner Arbeit als Außenminister die Linie unserer Regierung vertreten hat, die im Nachkriegsdeutschland geprägt war vom Gedanken der Aussöhnung, von Wandel durch Annäherung, Wandel durch Handel, Frieden schaffen ohne Waffen! Das war das Ziel und nicht nur ich war damit vollkommen einverstanden. Es gab gute Gründe, daran zu glauben!
Und ja, wir haben uns leider fürchterlich geirrt, das sehen wir jetzt mit Bitterkeit und Entsetzen. Deshalb finde ich Präsident Steinmeiers Entschuldigung für die Fehleinschätzung der Person Putins ehrenhaft.
Und…“man beißt nicht die Hand, die einen füttern soll“
Ja, er hat sich entschuldigt dafür.
Vielleicht haben die letzten deutschen Regierungen Putin davon abgehalten, früher einzugreifen in der Ukraine. Ich halte die damalige Politik nicht für falsch, sie hat lange alles in einem Gleichgewicht gehalten, das zugegebenermaßen fragil war.
Jetzt zu sagen, ihr habt Putin zu lange vieles durchgehen lassen, ist im Rückblick nicht fair.
Jedenfalls ist die Ausladung von Herrn Steinmeier als gewähltem Staatsoberhaupt sehr unklug.