Corona 775

Habe mich etwas beruhigt seit gestern.
Und ich habe mich lange unterhalten mit einer Bekannten, deren Vorfahren von der Wolga nach Kasachstan umgesiedelt wurde. Sie informiert sich aus russischen Quellen über den Ukrainekrieg, so muss ich dagegen halten.
Ach, es ist schwer gegen Propaganda anzukommen.
Wenigstens hat sie Parallelen gesehen zwischen der Geschichte ihrer Vorfahren und der der ukrainischen Flüchtlingen heute.
Dabei ist mir wieder klar geworden, dass sich nicht nur durch Europa ein endloses Band von flüchtenden Menschen zieht sondern dass die Geschichte der Menschheit aus Fliehen und Ankommen und Weiterziehen besteht.
Vor einigen Jahren habe ich bei einer Klasse einen Test gemacht. Er gab einen Jungen darin, der auch ein kleines Umfeld hatte, die behaupteten, in Deutschland dürfen nur Deutsche leben.
Wir einigten uns darauf, dass er die heutigen Grenzen Deutschlands meint. So, dann bat ich, dass sich alle melden, die selbst in Deutschland geboren wurden. Ein paar meldeten sich nicht. Dann bat ich alle, den Arm runter zu nehmen, wenn ein Elternteil nicht in Deutschland geboren wurde. Dann das Ganze noch mit den Großeltern. Es blieb nicht mal die Hälfte der Klasse übrig. So, habe ich gesagt: all diese Mitschüler wären nicht da, wenn Deine Regeln gelten würde. Er guckte ganz beschämt.

Die Ukraine hat auch so eine Geschichte der Wanderungen und Überfälle: Erschrecken Sie nicht: die Geschichte der Ukraine ist lang und verworren.
Hier noch ein Tipp von InaPoe auf Twitter: Podcast von UKW

Ich habe es schon ein paar Mal erzählt hier.
Die Kinder, mit denen ich aufgewachsen bin, waren Flüchtlingskinder. Die Eltern wurden weggejagt aus Pommern, Schlesien, Ungarn und dem Sudetenland.
Und die Großmütter saßen in der Küche und erzählten von früher und manchmal von der Flucht. Heute bedaure ich es nicht besser zugehört zu haben.

2 Gedanken zu “Corona 775

    • Ach, danke. 😊
      Ein bißchen wehmütig bin ich schon. Das das Projekt solche Ausmaße annimmt, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich habe Hochachtung vor jedem Tagebuchblogger. Die Arbeit wird ja vorher gemacht, man scannt alles ab auf Brauchbarkeit. Wenn der Artikel geschrieben wird, is5 das meiste schon getan. Aber das wissen Sie ja auch.

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