Allmende

Der Begriff Allmende ist wohl im süddeutschen und schweizer Bereich noch bekannt. Gemeint ist ein Gelände, das allen gehört zum Gebrauch. Es ist ein gemeinsamer Acker oder eine Wiesenfläche, auf die man die Gänse treiben kann, und alle haben das gleiche Recht.
Luzern hat noch eine Allmend, die heute Naturerlebnisse bietet mitten in der Stadt. Im Westerwald gibt es immer noch die Waldinteressentengemeinschaften. Den Dorfbewohnern haben die ehemaligen adligen Waldbesitzer den Wald übertragen zu gleichen Teilen. Alle sind Eigentümer. Oder waren es. Man kann die Anteile von damals verkaufen oder aufteilen.
Hauberge sind ebenfalls Gemeinschaftseigentum. Es handelt sich um kurz gehaltene Eichenwälder. Die Rinde wurde zur Gewinnung von Lohe genutzt, also zum Gerben von Leder, das Holz zur Herstellung der Verstrebungen in den kleinen Bergwerken oder zur Verkohlung von Holz zu Holzkohle genutzt.
Man ist genossenschaftlich organisiert und regelt die anfallenden Arbeiten untereinander.
Doch wie ist das anderwo?
Der Gemeinsinn ist ein kleines Pflänzchen geworden, allgemeines Gut hat wenig Wert.
So sieht man es bei Städtischen Werbeflächen, die in ihrer Größe schon penetrant sind, und vermietet.
Die Autobahnraststätten waren sind auch so eine Geschichte. Die erste wurde 1936 gebaut, weitere folgten. Autofahrer sollten sich dort erholen können, Benzin und was zu Essen bekommen. Ich erinnere mich, dass das oft sehr feine Restaurants waren. Und es Menschen gab, die dort sogar ihre Geburtstage feierten. In der Schweiz und Italien waren die Raststätten richtig futuristisch, Mövenpick und Autogrill. Es gab sogar Brücken über die Autobahn. Als Kind war ich glückselig, wenn ich Spagetti bekam und gleichzeitig den Autos unter mir zuschauen konnte.
Jedenfalls war 1994 Schuss. Die italienischen Raststätten hat Herr Benetton gekauft, die deutschen wurden in eine Aktiengesellschaft namens Tank und Rast umgewandelt. Kein Allgemeingut mehr.
Man wechselte zur Selbstbedienung und die Preise stiegen. Plötzlich kostete der Toilettenbesuch. Beim letzten Mal war es 1€ fürs Pinkel.
Nö, beim vorletzen Mal. Das letzte Mal war ein Autohof mit Pinkeln umsonst und großen Schnitzeln für wenig Euro.
Und einem imposanten Treppenhaus.
Übrigens ist es in österreichischen Raststätten verboten, Gebühren für die Toilettennutzung zu verlangen.
Wie bin ich eigentlich von der Allmende zum Klo gekommen? Ach egal.
Das hier war das Treppenhaus im Autohof. Ich weiß aber nicht mehr genau, wo er lag. Irgendwo zwischen Würzburg und Gießen.

Jetzt noch TikTok zur Entspannung.

Musik zum Rumfahren
Die Welt ist Klang
Sie geben einem so viel zurück
Früher war alles mühsamer
Oberhausen!
Rememberance
Ein Ständchen
Invisible
Gehmobil
Adrienne from Brooklyn
Klar fliegen die
Bitte kurz stoppen und Beruf raten
Little adventures
Hausarrest in modern
Mode ist überall
Ingeborg und Amerika 1
Ingeborg und Amerika 2
Körbe voller Waisen
Cheeeeees
Ja, das Resümee.

Milchsee

Was für ein Tag heute.
Zuerst fahre ich ein verlorenes Kind heim, das den Bus verpasst hat.
Als ich dann meine Küche betrete, begrüßt mich vergnügt eine große Milchlake auf dem Boden. Ein ganzer Liter ist ausgelaufen, der Verschluss war undicht und ich hatte sie quer in den Kühlschrank gelegt. Aus jeder Ritze guckt mich Milch an. Ich räume aus und möchte auswaschen. Aus der Leitung kommt dann nur eiskaltes Wasser.
Mittlerweile ist Herr croco eingetroffen und kümmert sich. Die Heizung hat Störung und somit ist das Wasser eben kalt. Er kann alles wieder in Gang bringen. Dann gib es Würstchen aus der Mikrowelle, Brot und Tomaten. Das Wasser ist immer noch eiskalt. So kommt der Wasserkocher zum Einsatz. Aber nicht lange. Eine Stichflamme aus der Steckdose und ein verschmorter Stecker später wird das Modell gecancelt. Licht gibt es nun auch nicht mehr. Herr croco findet heraus, dass die Sicherung Nr. 18 rausgeflogen ist.
Mit lauwarmem Wasser wasche ich Glasplatte um Glasplatte, Schieber um Schieber. Dann die Butterdose und alles, was im Kühlschrank war. Alles. Alles einzeln.
Und immer noch tropft Milch aus dem Kühlschrank auf dem Boden. Die Vorratsschublade unter dem Kühlschrank muss nun auch dran glauben. Da ist aber keine Milch, dafür ein paar abgelaufene Gläser. Also werden sie auch aussortiert.
Zwischen Kühlschrank und Vorratsschublade finde ich nun doch eine Dichtung. Sie war nach hinten gerutscht und ich habe sie noch nie bemerkt. Dahinter liegt die Milchquelle, na endlich.
Froh bin ich um mein Werkzeug des Tages, das Frühstücksmesser, ganz dünn und mit abgerundeter Spitze. Mit ihm kann ich Küchenpapier und Lappen in alle Ritzen schieben.
Ab und an kommt Herr croco vorbei um Hilfe anzubieten. Aber ich will alleine sein und nicht reden, über nichts.
Zu guter Letzt habe ich eine Tüte voller vollgesogener Papiertücher, abgelaufenem Zeugs und allerhand Strandgut aus dem Kühlschrank jn einer großen Papiertüte.
Ich hebe sie vom Boden auf und sie platzt. Und alles fliegt durch die Küche. Na dann, das war der Tag bis halb vier.

Warum der Milchozean im Hinduismus so eine große Rolle spielt, ist mir jetzt erst klar geworden. Um an den Unsterblichkeitstrank zu gelngen, musste man ihn tausend Götterjahre lang quirlen. Nun ahne ich, was das heißt. Ich bin schon mit einem einzigen Liter überfordert.
Im Buddhismus und der iranischen Mythologie gibt es im Himmel auch einen Milchsee. Er muss nicht gequirlt werden, enthält dafür auf einer Insel den Lebensbaum. Auch nicht schlecht.

Es geht weiter: seit langem liege ich Herrn croco in den Ohren mit Zeugs machen im und am Haus. Er hört irgendwie nie zu, dachte ich. Er hat aber doch zugehört. Ein dicker Katalog mit Bodenbelägen kommt mit ihm. Es gibt Rabatt, also nur jetzt.
So suchen wir innerhalb einer halben Stunden Bodenbeläge aus. Ich bin schnell in sowas, hatte auch lange Vorlaufzeit. Jahre halt.
Ums Haus ist seit kurzem alles gekärchert und ich fange an auszumisten. In der digitalen Welt benötigt man kaum mehr Materialen für den Unterricht auf Papier. Ich hab ja noch DDR Schulbücher. Bei Ebay bringen gerade die noch was. Aber gerade diese will ich behalten.
Und Abituraufgaben in fünf dicken Ordnern, ne ganze Sackkarre voll steht rum. Mein Bundesland stellt zögerlich auf Zentralabitur um und ich hab eh alles digital, was ich bisher eingereicht habe.

Selten gefällt es mir bei anderen Leuten zuhause so, dass ich gerne dort wohnen möchte. Doch die Roomtour im SWR bringt Menschen, die sich eine eigene interessante Welt schaffen. Die Wohnung des jungen Mann von neulich mit den Pflanzen im Flur hat mir schon sehr gefallen.
Nun kommt plötzlich diese Wohnung im Tanzsaal mit Quallen und Delfin, die mich verzückt.

Shot & forgot ist ein wahrer Detektiv.
Aus gefundenen oder gekauften Diasammlungen rekonstruiert er das Leben der Menschen, die dargestellt sind. Er ist sehr findig und gibt nicht auf. Im Moment sieht es aber nach Scheitern aus, er sucht einen Mann, der in den Sechzigern auf einem Skateboard durch den Central Park fuhr. Und vom Live Magazin fotografiert wurde. Das ist die vierte Folge. Die davor sind aber auch sehr interessant.

Vom Spülsaum der TikTokWelt.

Herr Ribbeck, gerappt.
Beware the Omas
Kinder, hier lernt ihr was
Das unsichtbare Baumhaus
Konichiwa
Wenn Profis arbeiten