Frauen, so und so

Das Bilderinstitut in Darmstadt macht Wissenschaft sichtbar. Und ihnen ist jedes Mittel recht, das sagen sie selbst.
Jetzt haben sie mit Hilfe von KI Fotos von Wissenschaftlerinnen so bearbeitet, dass sie ein modernen Aussehen haben.Und jetzt gibt es eine Ausstellung dazu

Eine möchte ich herausgreifen. Warum sie mich sehr berührt hat, erzähle ich gleich.

Emmi Dorn war Professorin für Zoologie und Vergleichende Anatomie der Universität Mainz. Sie promovierte an der Universität Frankfurt a. M. über die Wirkung von Licht und Dunkelheit auf die Schilddrüse des Grasfroschs und habilitierte sich in Mainz mit einer Arbeit über den Feinbau der Schwimmblase des Aals.

Die Arbeit an der Habilitation geriet ins Stocken, weil Dorn neben den ohnehin schon großen Lehrbelastungen ihre kranke Mutter im Haushalt unterstützen musste. Damit war sie einer Doppelbelastung ausgesetzt, die männlichen Wissenschaftlern zumeist erspart blieb. An der Uni gab es zudem Auseinandersetzungen mit der männlichen Institutsleitung, beispielsweise musste Emmi Dorn kleinteilige Aufgaben erledigen, die – unter Berücksichtigung, dass es sich bei ihr um eine Habilitandin und langjährige Institutskollegin handelte – eher als Zumutung wahrgenommen werden mussten.

Mit ihrer Forschung zu luftatmenden Fischen erlangte sie internationale Anerkennung. 1971 und 1974 unternahm sie Forschungsreisen ins Amazonas-Gebiet, um ihre Untersuchungen vor Ort zu vertiefen.

……..musste Emmi Dorn kleinteilige Aufgaben erledigen…..
Das erinnerte mich sehr an die Dame im botanischen Institut, der ich zu Anfertigung meiner wissenschaftlichen Arbeit zugeteilt war.
Es war halt kein Lehrstuhl mit vielen Frauen. So kam die Frau zur Frau. Und die Dame war irgendwie auf das Abstellgleis geraten. Und sie konnte mir auch nicht helfen bei den Arbeiten, die ich ausführen sollte. Mir hat sie leid getan, sie hatte den Anschluss verloren. All die Geräte, all die Methoden habe ich mir dann durch Rumfragen selbst erarbeitet.
Und ich habe sie aus den Augen verloren. Ich habe gearbeitet wie verrückt von ganz früh morgens, die Zentrifugen waren dann frei, bis spät abends, da konnte ich in die Pflanzenkammern. Für meine Arbeiten hatte ich ein Labor mit einem Studienkollegen zusammen. Er hatte Sport und Bio, und war eigentlich nie da. So war ich alleine im Labor und konnte arbeiten, wie ich wollte.
Es war eine sehr stressige und sehr befriedigende Zeit. Ich bekam tatsächlich was raus, was wichtig war. Der Chef ist dann ohne mich zur Tagung gefahren und hat dort berichtet, was ich rausgefunden habe, ohne mich zu erwähnen. Ich habe mich sehr geärgert, und habe mich dann wieder abgeregt. Die Dame im Nebenzimmer konnte mir auch nicht helfen. Da wollte ich keine Doktorarbeit machen! Und dann bin ich ins Referendariat abgedampft. Um nachher an ein anderes Institut zurückzukehren. Aber das ist eine andere Geschichte.


Frauen bei TikTok
Hätte nicht ne Colakiste….? Aber nun.
Mach mir nen Teich